Richter ist weniger mit eigenen Werken bekannt geworden. Daf眉r gelangte er als Initiator, Spiritus rector und 鈥瀏raue Eminenz鈥� der Gruppe 47 鈥� der wichtigsten bundesdeutschen Schriftstellergruppierung der Nachkriegszeit 鈥� zu weltweiter Ber眉hmtheit und Anerkennung.
Hans Werner Richter war Sohn eines Fischers. Als 16-J盲hriger absolvierte er von 1924 an eine dreij盲hrige Lehre als Buchh盲ndler in Swinem眉nde und arbeitete danach als Buchhandelsgehilfe in Berlin.
1930 trat Richter der KPD bei. Nach zwei Jahren wurde er 1932 wegen seines Trotzkismus ausgeschlossen. Nachdem er 1933 Zeuge eines NSDAP-Aufmarsches auf dem Tempelhofer Feld in Berlin wurde, kn眉pfte er allerdings erneut Verbindungen mit der illegalen KPD und versuchte, eine Widerstandsgruppe zu bilden. Als ihm dies nicht gelang, floh er mit seiner Freundin nach Paris. Seine Emigration scheiterte an seiner aussichtslosen finanziellen Lage.
Nach seiner R眉ckkehr 1934 arbeitete er als Buchh盲ndler und Lektor in Berlin und wurde politisch im Untergrund t盲tig. 1940 verhaftete die Gestapo Hans Werner Richter vor眉bergehend. Nachdem ihm seine leitende T盲tigkeit in einer illegalen pazifistischen Jugendgruppe nicht nachgewiesen werden konnte, erfolgte die Einziehung zum Kriegsdienst (1940鈥�1943). Sowohl er als auch seine drei Br眉der 眉berlebten den Krieg.
In der amerikanischen Kriegsgefangenschaft (1943鈥�1946), zuerst in dem Gefangenenlager Camp Ellis (Illinois), sp盲ter in Fort Kearney (Rhode Island), gab Richter seit Fr眉hling 1945 die antifaschistischen Zeitschriften Lagerstimme und Der Ruf heraus. An Der Ruf arbeiteten auch Alfred Andersch, Gustav Ren茅 Hocke und Walter Kolbenhoff mit. Richter und Andersch gaben ab August 1946 in M眉nchen Der Ruf weiter heraus. Nachdem die Zeitschrift im April 1947 wegen zu linker, prokommunistischer Einstellungen von der amerikanischen Besatzungsmacht verboten worden war, bildete sich schlie脽lich ein Schriftsteller- und Kritikerkreis, der sich als Gruppe 47 auf informelle Einladung durch Hans Werner Richter in wechselnden Besetzungen zuerst halbj盲hrlich, sp盲ter bis 1967 j盲hrlich zusammenfand.
In die ersten Jahre der Gruppe 47 fiel die mengenm盲脽ig produktivste Phase in Richters Schriftstellerleben. 1951 wurde ihm der Fontane-Preis, 1952 f眉r Sie fielen aus Gottes Hand der Ren茅-Schickele-Preis, 1972 der Kulturpreis des Deutschen Gewerkschaftsbundes, 1979 das Gro脽e Bundesverdienstkreuz, 1986 der Gro脽e Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Sch枚nen K眉nste und 1992 der Pommersche Kulturpreis verliehen.
Nach seinem Tod am 23. M盲rz 1993 in M眉nchen wurde er auf eigenen Wunsch auf dem Friedhof von Bansin auf der Insel Usedom begraben.