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Feminismus: Die älteste Menschenrechtsbewegung der Welt: Von den Anfängen bis heute

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Der Feminismus, die älteste Menschenrechtsbewegung der Welt, wurde über die Jahrhunderte immer wieder zurückgedrängt. Mit jedem Backlash wurden Protagonistinnen und ihre Ideen vergessen. Dieses Buch erzählt von Frauen wie Marie de Gournay, Olympe de Gouges, Clara Zetkin, Hedwig Dohm, Kate Millet, Huda Sharawi, Fatima Mernissi bis hin zu zeitgenössischen Feministinnen wie Chimamanda Ngozi Adichie und Rebecca Solnit. Es stellt die Thesen ihrer wichtigsten Werke vor und steckt aktuelle Brennpunkte ab: von »Rape Culture« bis Corona-Backlash, von Reproduktionsmedizin bis zu angeblich »weiblicher« Begabung.
Dabei gibt Agnes Imhof einen Überblick über eine Vielzahl von Strömungen und Positionen. Denn Feminismus war und ist divers. Die Autorin beleuchtet die bürgerlichen und proletarischen Bewegungen ebenso wie die antikolonialen Frauenbewegungen in Afrika und Lateinamerika sowie Positionen von Frauenrechtlerinnen der islamischen Welt.
Agnes Imhof beschreibt Welle um Welle im Kontext der Zeit und porträtiert dabei außergewöhnlich mutige, kluge und leidenschaftliche Frauen.

384 pages, Hardcover

Published January 1, 2024

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About the author

Agnes Imhof

18books9followers
Agnes Imhof was born in 1973 in Munich. She studied Islamic studies, philosophy and comparative religion at London, Tübingen and Bamberg. Today, Dr. Agnes Imhof lives with her husband and her daughter in the vicinity of Munich.

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Displaying 1 - 5 of 5 reviews
Profile Image for Isa ♡.
211 reviews40 followers
August 2, 2024
»FEMINISMUS � Die Älteste Menschenrechtsbewegung der Welt. Von den Anfängen bis heute« von Agnes Imhof

Agnes Imhof schreibt in ihrem neuen Sachbuch über den FEMINISMUS 🔥: Von der Definition über ausgewählte/bekannte Feminst*innen, über die Epochen & historische Entwicklung des Feminismus (1. / 2. / 3. Welle) sowie Formen & Themen als auch über kulturspezifische Ansätze.

»Feminismus ist nie isoliert von der Gesellschaft gewesen und hat immer auf konkrete Probleme geantwortet. Jede Gesellschaft, die frei sein will, muss die absolute Gleichberechtigung von Männern und Frauen verfolgen.« (S.27)

Und hier sind wir schon bei meinem ersten Kritikpunkt: Dieses Buch ist mir zu cis-weiß-feministisch. Lieber hätte ich hier gelesen: Gleichberechtigung aller Geschlechter. 🤝🏼 Des Weiteren werden die verschiedenen Feminist*innen teilweise sehr ausführlich vorgestellt und dabei m. E. n. zu sehr abgeschweift. Die umfangreichen Biografien hätten gerne in Fußnoten oder anderer Form ergänzt werden können. Auch wenn ich verstehe, dass die Autorin damit deutlich machen möchte, wie sehr die jeweiligen Personen durch Ihr Aufwachsen / Leben gerprägt worden sind und ggf. ‚Kinder� ihrer Zeit waren. Dennoch verliert sich für mich stellenweise der rote Faden und leider zieht sich dies für mich durch das gesamte Werk. Insgesamt hätte ich mir mehr Unterkapitel, Fokussierung und Arbeit mit Fußnoten gewünscht für so ein umfangreiches Sachbuch (348 Seiten). Mir kommt auch ein Überblick außerhalb der westlichen Sphäre deutlich zu kurz. Natürlich sind Sachbücher subjektiv geprägt. Aber ich hätte mir zu diesem wichtigen Thema mehr Streben nach Objektivität und einem größeren Überblick gewünscht. (BTW: Sehr fragwürdig finde ich die mehrfache negative Auseinandersetzung mit Judith Butler, während z. B. Alice Schwarzer nicht auch kritisch betrachtet wird (Pionierarbeit hin oder her)�) Auch zahlreiche Formulierungen lesen sich für mich sehr wertend und populärwissenschaftlich*(& I got it: Sie nutzt auch gerne Ironie als Stilmittel. Darüber lässt sich ebenfalls streiten, wie passend das für ein Sachbuch ist.)

Trotz dieser Kritikpunkte habe ich viele neue Dinge über Feminsit*innen und die Bewegung des Feminismus gelernt. 🧠

Lest dieses Sachbuch, wenn Ihr �

💜 Bock auf umfangreiches Wissen rund um die Historie des Feminismus als Widerstands- & Menschenrechtsbewegung habt.

💜 mehr Wissen über die Formen & Themen des Feminismus lesen möchtet (Achtung: Natürlich nicht ansatzweise vollständig, aber kann ein einziges Buch das liefern?)

💜 verschiedene Feminist*innen kennenlernen wollt und bereit für viel Hintergrund zu den jeweiligen Persönlichkeiten seid.

💜 bereit seid für zusätzliche Recherche beim Lesen sowie Diskussionsstoff über und durch dieses Buch. 🗯�

💜 last but not least: Feminist*innen seid oder werden möchtet.



Gibt es ein Standardwerk zum Feminismus, das Euch begeistert hat? Verratet es doch gerne in den Kommentaren ❤️
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* Beispiel: »Denn in Süd- und Mittelamerika grassiert eine Seuche, die Frauen tätet: Männergewalt.« (S. 278) Das finde ich absolut nicht passend für Femizide und insbesondere auch die Tatsache, dass dies kein kontinent-spezifisches Problem ist. 💥
Profile Image for Buchdoktor.
2,219 reviews177 followers
June 10, 2024
Agnes Imhof schlägt einen Bogen von frühen Feministinnen (Olympe de Gouges, Louise Otto Peters, Hedwig Dohm), über die „zweite Welle� (Simone de Beauvoir, Alice Schwarzer, Fatima Mernissi) bis zu populären Aktivistinnen unseres Jahrhunderts (Chimamanda Ngozi Adichie, Rebecca Solnit). Sie charakterisiert ausgewählte einflussreiche Aktivistinnen vor dem Hintergrund ihrer Epoche, knüpft Verbindungen zwischen Frauenfrage und jeweiliger Kultur (Islam, Lateinamerika, Indien und Afrika) und schlussfolgert unverblümt, dass es beim Kampf um Frauenrechte stets um die Verteilung von Macht, Geld und Nahrung geht. Als aktuelle Herausforderungen nennt sie u. a. Rape Culture, den Backlash in der Verteilung von Care-Arbeit seit der Corona-Pandemie, Mansploiting (Aneigung wissenschaftlicher Arbeit von Frauen in akademischen Hierarchien durch Vorgesetzte und Team-Mitglieder), sowie Positionen zur Reproduktionsmedizin. Als Gegenspieler einer Gleichstellung sieht Imhof bis heute patriarchale Strukturen, Einfluss von Religionen (hier explizit Bibel und Koran), Stammesdenken, sowie den aktuell wahrzunehmenden Backlash, wenn u. a. in der „Manosphäre� Frauen und ihre Körper wieder als männlicher Besitz beansprucht werden.

Aktivistinnen wie Minna Cauer (1841-1922), Anita Augsburg oder Hedwig Dohm sind zwar keine Unbekannten; die Auswahl weniger charakteristischer Figuren hat mich hier jedoch angeregt, sie aus heutiger Sicht neu zu betrachten. Imhofs Darstellung von Kämpferinnen für Frauenrechte im 20. Jahrhundert, z. B. Simone de Beauvoir oder Kate Millett (1934-2017, Sexus und Herrschaft dt. 1971) gelangt zwangsläufig zum Schluss, dass Frauenrechte nicht von Menschen- und Bürgerrechten zu trennen sind; die Karte von Unterdrückung durch ein Patriarchat würde stets Diskriminierung wegen Kaste, Klasse oder Religion stechen. Die Nennung von Fatima Mernissi (1940-2015) konnte mich besonders ansprechen, die Imhof als wichtigste Intellektuelle der arabisch-sprachigen Welt und bedeutende Feministin einordnet. Angesichts des fundamentalistischen Backlashs seit den 80ern, in dem Männer Frauen Freiheiten zuteilen oder entziehen, halte ich Mernissi immer noch für eine wichtige Stimme. Das Kapitel „Die dritte Welle� vereint laute Stimmen (MeToo-Bewegung) mit charmanter vorgetragenen Forderungen durch Adichie, die sich damit jedoch laut Imhof wieder einem Klischee unterwirft.

Agnes Imhof zeigt schlüssig die Verknüpfung von Fundamentalismus, Patriarchat und der Rückabwicklung von Frauenrechten und Frauenbildung auf, kritisiert „weißen Feminismus� aus dem akademischen Elfenbeinturm und vergisst nicht, Widersprüche des Philanthro-Kapitalismus aufzuzeigen (Verknüpfung von Stiftungen, reichen Spendern und Großkonzernen), der zu großen Teilen zu Lasten von Frauen geht. Auch männlicher Einfluss auf z. B. Geschichtswissenschaft und Archäologie ist ein Thema, das sich zu vertiefen lohnt. Lesenswert finde ich unbedingt Imhofs kompakte Darstellung der Verschleierungs-Frage, da es Kulturen mehrerer Kontinente betrifft und sie beispielhaft mahnt, stets zu fragen, wer will was und warum durchsetzen?

Fazit
Imhof schreibt in den historisch-biografischen wie den aktuellen Kapiteln besonnen, ironisch und urteilssicher, ob es um Matriarchat, Ökofeminismus, kulturspezifische Ansätze oder Reproduktionsmedizin geht. Neben der thematischen Vielfalt hat mich das Buch auch sprachlich positiv überrascht.
Profile Image for Tini.
81 reviews5 followers
February 23, 2025
Ich habe schon länger ein Buch zur Geschichte des Feminismus gesucht und bin mit Vorfreude in das Buch gestartet.
Leider wurde es dann etwas arg ernüchternd.
Mit einigen Passagen habe ich meine Probleme bzw. hätte mir eine differenziertere und/ oder detailliertere Darstellung gewünscht.

* Wie auch in einer anderen Rezension zu lesen ist, wird Alice Schwarzer nicht kritisch eingeordnet und Judith Butler dafür um so mehr kritisiert. Dabei bleibt mir die Kritik in der Sache allerdings zu vage.

* Pandoras Box wird nach meinem Geschmack eher plump interpretiert. Das habe ich in Pandora's Jar von Natalie Haynes schon überzeugender gelesen.

* Die Aussage "Believe the science" aus Foucault's Sicht als "unterwerft euch" zu lesen, fand ich schon eine sehr drastische Aussage, die dem Kern von Wissenschaft sich weiterzuentwickeln und sich insbesondere methodischer Schwächen bewusst zu sein, in meinen Augen nicht gerecht wird.

* Auch die Aussage "Wir leben heute in einer Überwachungsgesellschaft (...)" finde ich ziemlich krass. Da hätte ich mir zumindest irgendeine Form von Beleg gewünscht.

* An anderer Stelle verknüpft Imhof die Fähigkeit zum Gebären mit dem Frau sein. Das exkludiert nicht nur Transfrauen und weibliche gelesene Intersexuelle sondern auch Frauen nach ihrer Menopause und solche, die aus welchen Gründen auch immer von Infertilität betroffen sind. Auf dieser Basis "echte Frauen" definieren zu wollen scheint einfach absurd.

* Auf der folgenden Seite liest man "Auch einen Vergewaltiger dürfte die Aussage, Zweigeschlechtlichkeit sei eine Machtstrategie wohl kaum von seinem Vorhaben abhalten". Was ist das für eine Aussage? Auch vieles andere hält Vergewaltiger nicht auf - das ist doch kein Argument?

* Ein anderer Punkt, der mich gestört hat, ist die Analyse zum Kopftuch im Islam. Ich kann ihr Argument nachvollziehen, dass "der ursprüngliche Islam" (wenn man das überhaupt so sagen kann) keine Kopftuchpflicht vorsah und es grundsätzlich als patriachales Machtmittel genutzt wurde - aber daraus ergibt sich für mich kein Kopftuchverbot sondern eine Wahlfreiheit für die der Feminismus kämpft (oder kämpfen sollte). Kleidervorschriften fühlen sich für mich in jeder Richtung absurd an.

Es gab sicher noch weitere Punkte und ich möchte das an der Stelle eigentlich gar nicht weiter ausführen. Die ersten 200 Seiten haben mit eigentlich echt gut gefallen und waren der Grund, wieso ich das Buch gekauft habe. Da mir aber in der 2. Hälfte des Buchs so viel aufgefallen ist zu Themen mit denen ich mich schon deutlich mehr beschäftigt hatte, zweifle ich jetzt leider auch an dem, was ich aus der ersten Hälfte gelesen habe. Damit gehört es leider nicht zu den Büchern zum Feminismus die ich wirklich empfehlen kann.
Profile Image for Miriam.
43 reviews1 follower
November 2, 2024
5/5

Hab geweint vor Wut.
Es ist genau das drin, was draufsteht - ein Überblick über die Geschichte des Feminismus.
Ich kenne jetzt so viele wichtige Frauen*, denen ich verdanke, welche Rechte ich habe.
Was mich besonders begeistert hat, ist die differenzierte Haltung der Autorin gegenüber eurozentristeschem Feminismus. Imhof hat Islamwissenschaften studiert und kann daher Einblicke in Feminismus in anderen sozialen Kontexten geben (zB zum kulturellen Kontext des Hijabtragens etc). Sehr intruiging, sehr interessant, sehr lesenswert.
Ich denke fast jeden Tag über verschiedene Aspekte dieses Buches nach.
Auch bleibt Imhof immer kritikbereit und glorifiziert Akteure nicht (side eye an Simone de Beauvoir an der Stelle). Ich habe ein enorm viel besseres Verständnis von der Feminismusbewegung als Ganzes (den verschiedenen Wellen und zugehörigen Zielen, etc) und kann meine eigenen Standpunkte besser faktisch begründen. We love

Take über Sexarbeit bissi wild, aber naja
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