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354 pages, Kindle Edition
First published June 1, 2004
"Selbstabhängig sein heißt festzustellen, dass ich mir weder selbst genüge noch allmächtig bin, dass ich meine Schwachstellen habe und nicht immer alles bekomme, was ich mir wünsche, aber dass ich immer für mich selbst verantwortlich bin. Ich bin der Dirigent dieses Orchesters, auch wenn ich nicht alle Instrumente spielen kann." (S.58)
"Meine Vorstellung von einer gesunden Begegnung ist die zweier in sich selbst ruhenden Menschen, die ihren Weg teilen, ohne sich selbst dabei zu verleugnen." (S. 69)
"Aus welchem anderen Grund streiten wir uns wohl? Es gäbe nichts zu diskutieren, wenn ich mich nicht wichtiger nähme als dich. Dann würden wir einfach nur das tun, was dir gefällt." (S. 70)
"Zu wissen, dass ich frei bin, zwingt mich dazu, anzunehmen, dass ich selbst es bin, der entscheidet, was er tut, was er sagt, was er verschweigt und was er vermeidet. Und diese Entscheidung macht mich selbst für all diese Dinge und für ihre Folgen verantwortlich." (S.94)
"Sei, wer du bist, und sei dir dessen bewusst. Es gibt keine Möglichkeit, jemand anderes sein zu wollen." (S. 117)
"Glück ist die Ruhe desjenigen, der sicher weiß, dass er sich auf dem richtigen Weg befindet." (S. 130)
"... während Erwartungen uns zum passiven Abwarten des Erwünschten verdammen. Und wir stellen fest, dass wir überraschenderweise trotzdem an Ihnen festhalten. Warum? Aus Gewohnheit? Aus Bequemlichkeit?" (S. 172)
"... Anwesenheit des Abwesenden. Und natürlich ist unser Leben wie diese Galerie. Eine Reihe von Begebenheiten und Erinnerungen, unter denen wir ungewollt immer wieder auf die Leerstelle der Dinge stoßen, die uns fehlen." (S. 174)
"Um nicht so zu werden wir wie mein Freund Immer Nochmehr, müssen wir, wenn wir glücklich sein wollen, stärker an unseren Erwartungen arbeiten als an der Realität, mehr an dem, was wir wollen, als an dem, was wir haben." (S. 177)
"Nicht dass es nicht wirklich etwas Unersetzliches gäbe, sondern dass ich mich an etwas klammere, um mich in der Opferrolle zu suhlen, und mir das Wagnis erpare, es noch einmal zu versuchen." (S. 182)
"Wenn ich jemanden liebe, bin ich mir darüber im Klaren, wie wichtig es für mich ist, was dieser Mensch tut, was ihm gefällt und was ihm wehtut. […] Diese Definition legt nahe, dass Menschen, denen dein Leben wenig am Herzen liegt, dich wohl kaum lieben können, auch wenn sie dir ständig ins Ohr säuseln, wie sehr sie dich mögen." (S. 210)
"Wenn dich jemand liebt, widmet er dir einen Teil seines Lebens, seiner Zeit und seiner Aufmerksamkeit. Und wenn du willst, tust du dasselbe." (S. 214)
"Jeder von uns neigt dazu, sich an Ideen, Menschen und Erlebnissen festzuklammern. Wir hängen unser Herz an Beziehungen, Räumlichkeiten, an bekannte Orte, in der Gewissheit, nur sie könnten uns retten. Viel zu häufig bauen wir auf das >bekannte Übel<, statt uns auf die Suche nach dem unbekannten Übel zu begeben." (S. 237)
"Intimität ist also etwas, das sich innerhalb einer Zweierbeziehung ergibt, wenn allen beiden dreierlei widerfährt: dass man sich liebt, einer dem anderen vertraut und man sich voneinander angezogen fühlt. Um den Rest und alles andere können wir uns selbst kümmern." (S. 267)
"Verschweigen im Sinne von Nicht-Sagen obliegt mir im Rahmen meiner Freiheit und meiner Privatsphäre." (S. 271)