Veronika's Reviews > Sansibar oder der letzte Grund
Sansibar oder der letzte Grund
by
by

Veronika's review
bookshelves: favoriten, klassiker, world-wars, male-author
May 14, 2011
bookshelves: favoriten, klassiker, world-wars, male-author
Read 2 times. Last read April 28, 2019 to May 3, 2019.
Oh mein Gott.
Das war das beste Buch, was ich in meiner Schulzeit gelesen habe - und ja, die Auswahl war begrenzt und nicht besonders aufregend - aber es ist sogar noch besser als ich es vor zwanzig Jahren in Erinnerungen hatte.
Alfred Andersch ist einfach ein wundervoller Schreiber. Er hat eine unendlich schöne Sprache, man möchte sich einwickeln in seine Sätze wie in eine Decke, sich darin baden wie in den ersten Sonnenstrahlen, und am Ende möchte man zu Boden sinken und weinen, weil alles so elendig und schrecklich und trostlos ist, aber gleichzeitig auch, weil das Licht nie aufhört hindurchzuschimmern und man nie aufhört zu hoffen, auf irgendetwas, was gut ist und wahr ist.
Es ist ein sehr dünnes Buch und ein sehr spannendes Buch, man kann es praktisch in einer Sitzung weg lesen. Eigentlich passiert gar nicht so viel (es spielt alles innerhalb eines einzigen Tages und einer einzigen Nacht) und doch entwickelt es schon nach wenigen Seiten einen unglaublichen Sog.
Es spielt in Deutschland 1937, in einem winzigen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern, direkt an der Ostsee und es geht um vier, die weg wollen, weg ³¾Ã¼²õ²õ±ð²Ô und zwei, die dabei helfen.
Und weil ich mehr gar nicht verraten will, hier einfach ein paar Zitate und bitte, lest das Buch einfach selbst:
Ich verstehe mich selbst nicht, sagte Gregor. Ich habe einen falschen Pass und keinen Pass und keinen Namen, ich bin ein Revolutionär, aber ich glaube an nichts, ich habe Sie beschimpft, aber ich bedaure, Sie nicht geküsst zu haben.
**
Was aber treibt ihn an das Richtige zu tun, fragte sich der Pfarrer, und er gab sich selbst die Antwort: Das Nichts treibt ihn an, das Bewusstsein, in einem Nichts zu leben, und der wilde Aufstand gegen das leere, kalte Nichts, der wütende Versuch, die Tatsache des Nichts, dessen Bestätigung die Anderen sind, wenigstens für Augenblicke aufzuheben.
Das war das beste Buch, was ich in meiner Schulzeit gelesen habe - und ja, die Auswahl war begrenzt und nicht besonders aufregend - aber es ist sogar noch besser als ich es vor zwanzig Jahren in Erinnerungen hatte.
Alfred Andersch ist einfach ein wundervoller Schreiber. Er hat eine unendlich schöne Sprache, man möchte sich einwickeln in seine Sätze wie in eine Decke, sich darin baden wie in den ersten Sonnenstrahlen, und am Ende möchte man zu Boden sinken und weinen, weil alles so elendig und schrecklich und trostlos ist, aber gleichzeitig auch, weil das Licht nie aufhört hindurchzuschimmern und man nie aufhört zu hoffen, auf irgendetwas, was gut ist und wahr ist.
Es ist ein sehr dünnes Buch und ein sehr spannendes Buch, man kann es praktisch in einer Sitzung weg lesen. Eigentlich passiert gar nicht so viel (es spielt alles innerhalb eines einzigen Tages und einer einzigen Nacht) und doch entwickelt es schon nach wenigen Seiten einen unglaublichen Sog.
Es spielt in Deutschland 1937, in einem winzigen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern, direkt an der Ostsee und es geht um vier, die weg wollen, weg ³¾Ã¼²õ²õ±ð²Ô und zwei, die dabei helfen.
Und weil ich mehr gar nicht verraten will, hier einfach ein paar Zitate und bitte, lest das Buch einfach selbst:
Ich verstehe mich selbst nicht, sagte Gregor. Ich habe einen falschen Pass und keinen Pass und keinen Namen, ich bin ein Revolutionär, aber ich glaube an nichts, ich habe Sie beschimpft, aber ich bedaure, Sie nicht geküsst zu haben.
**
Was aber treibt ihn an das Richtige zu tun, fragte sich der Pfarrer, und er gab sich selbst die Antwort: Das Nichts treibt ihn an, das Bewusstsein, in einem Nichts zu leben, und der wilde Aufstand gegen das leere, kalte Nichts, der wütende Versuch, die Tatsache des Nichts, dessen Bestätigung die Anderen sind, wenigstens für Augenblicke aufzuheben.
Sign into Å·±¦ÓéÀÖ to see if any of your friends have read
Sansibar oder der letzte Grund.
Sign In »
Reading Progress
Finished Reading
May 14, 2011
– Shelved
April 28, 2019
–
Started Reading
May 3, 2019
–
Finished Reading
July 7, 2019
– Shelved as:
favoriten
July 24, 2019
– Shelved as:
klassiker
July 24, 2019
– Shelved as:
world-wars
July 25, 2019
– Shelved as:
male-author