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Ich habe das Gefühl in Tennessee Williams' Dramen herrscht stets eine unangenehme, schwüle Hitze, die gen Ende entweder durch einen Wolkenbruch oder wie hier mit einem eisigen Dezemberwind aufgelöst wird. - Wahrscheinlich ist es eben diese für mich zur Gewohnheit gewordene Atmosphäre, die ich in seinen Stücken suche und hier zu meiner Freude wieder gefunden habe.
Bereits mit der ersten Szene, der Vorstellung der beiden Hauptcharaktere, war mein Interesse geweckt und ich verschlang mit Vergnügen die Handlung. Zwar wurden meine romantischen Erwartungen nicht erfüllt, worüber ich mich gleichzeitig erleichtert fühle. So mutierte das Drama gerade nicht zu einer schwülstigen Liebesgeschichte mit Hollywood-Happyend. Vielmehr entwickeln sich Alma und John erneut in völlig konträre Richtungen. Sie tauschen sozusagen die Plätze, wobei letztlich die Frage offen bleibt, wer von Beiden als Gewinner hervorgeht, d.h. wer wird mit seinem Leben glücklich und zufrieden sein.
Hervorzuheben ist für mich die Szene, in der John und Alma an der Karte des menschlichen Körpers stehen und hitzig darüber debattieren, wie ihr Körper funktioniert. Es scheint mir der einzige Dialog zu sein, in denen sie frank und frei über ihre wahren Gefühle sprechen und erklären, wie sie den Anderen sehen. In dieser Szene steckt eine faszinierende Intensität, die ich zu gern auf einer Theaterbühne erleben würde.