Å·±¦ÓéÀÖ

Plautus hat mit Amphitruo keine seiner typischen Komödien geschaffen. Denn erstmal geht es in ihr um die Geburt des Herkules, womit sie eindeutig in der Helden- und nicht in der bürgerlichen Sphäre spielt. Und zweitens scheint die Situation zwischenzeitlich unlösbar und könnte damit ziemlich düster enden.
Mit Betonung auf könnte allerdings, denn natürlich endet das Stück positiv und mit der Verwechslung durch das Doppelgängermotiv befinden wir uns auch schon wieder in der Komödie.
Plautus verschmilzt also Motive der Tragödie und mit der Komödie und kreiert damit eine neue Gattung, die Tragikomödie. Ein ziemlich passender Titel.

Stoff ist die Geburt des Herkules und die damit einhergehende Verwandlung des Jupiters in Amphitruo, um Alcumena zu täuschen. Als der echte Amphitruo jedoch früher als gedacht von einem Kriegszug nach Hause kommt, führt das plötzliche Doppelgängerdarsein zu viel Verwirrung unter allen Beteiligten.

Amphitruo verliert beinahe seinen Verstand.
Jupiter beweist (endlich), dass er ein wenig Moral besitzt.
Sosia sieht den Witz an der ganzen Sache.
Und Merkur bleibt seinem inneren Trickster treu.
Allein Alcumena steht über allem und wartet einfach bis sich die anderen wieder eingekriegt haben.

Was mir jedoch am besten gefallen hat, war wie Plautus das Medium der Komödie nutzt, um Kritik am System zu üben. Natürlich ist er durch das Format ein wenig geschützt, aber trauen muss man sich das trotzdem erst mal.

Alles in allem, hätte ich jedoch durchaus davon profitiert, Amphitruo als Aufführung zu sehen. Es hätte sich schon alleine aufgrund der Cantica gelohnt. Aber auch sonst fand ich einige Szenen beim Lesen weniger lustig als erschreckend und traurig.

Ich konnte zwar bereits Einblicke in das Genie des Plautus erhaschen, völlig von sich überzeugen konnte er mich allerdings noch nicht.

�> 3 stars