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Das Buch habe ich mal vor fast fünfundzwanzig Jahren gekauft, aber damals anscheinend nur zu einem Drittel gelesen. Jedenfalls verrät mir das ein Lesezeichen, dass ich darin gefunden habe. Schade eigentlich, denn so ist mir doch einiges Interessantes entgangen. Besonders der letzte Teil, in dem Albert Camus für ein mittelmeerisches Denken plädiert, das im Grundsatz die Relativität aller Weltanschauungen betont und ganz allgemein die Menschlichkeit über abstrakte Systeme stellt.

Was immer wir tun, die Maßlosigkeit wird stets ihren Platz im Herzen des Menschen bewahren, wo die Einsamkeit beheimatet ist. Wir tragen alle unsere Kerker, unsere Verbrechen und Verheerungen in uns. Doch unsere Aufgabe ist es nicht, sie in der Welt zu entfesseln, sondern sie in uns und den anderen zu bekämpfen. (S.340)

Die wahre Großzügigkeit der Zukunft gegenüber besteht darin, in der Gegenwart alles zu geben. (S.343)

Sehr lesenswert und immer noch aktuell. Gerade in Zeiten zunehmender Polarisierung und unversöhnlicher Meinungen.