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“O du unermesslicher Schatz in deiner F眉lle!
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Wie weh mir dann nach dir ist,
wenn du mich schonen willst,
das k枚nnten dir alle Kreaturen nicht wirklich sagen,
wenn sie meine Klage vorbringen w眉rden,
denn ich leide unmenschliche Not;
Der leibliche Tod w盲re mir weit willkommener
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Deswegen muss ich eine schwere Krankheit erdulden,
denn du h盲ltst mich gebunden,
dies Band ist st盲rker, als ich es bin,
Daher kann ich nicht von der Liebe frei werden.

Ich rufe nach dir mit gewaltiger Sehnsucht
Und kl盲glicher Stimme,
ich warte auf dich, schweren Herzens,
ich kann nicht ruhen, ich brenne
Unausl枚schlich in deiner hei脽en Liebe
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Ach, Herr, da du mir alles entzogen hast, was ich von dir habe,
so la脽 mir doch aus Gnade jene Gabe,
die du jedem Hund von Natur aus verliehen hast,
n盲mlich, da脽 ich dir getreu bleibe in meiner Not
Ohne jedes Aufbegehren.”
― Mechthild von Magdeburg, Mechthild von Magdeburg "Das flie脽ende Licht der Gottheit": Nach der Einsiedler Handschrift in kritischem Vergleich mit der gesamten 脺berlieferung. ... des Mittelalters, 101)

“Das Wahrscheinliche (dass bei 6 000 000 000 W眉rfen mit einem regelm盲脽igen Sechserw眉rfel ann盲hernd 1 000 000 000 Einser vorkommen) und das Unwahrscheinliche (dass bei 6 W眉rfen mit demselben W眉rfel einmal 6 Einser vorkommen) unterscheiden sich nicht dem Wesen nach, sondern nur H盲ufigkeit nach, wobei das H盲ufigere von vornherein als glaubw眉rdiger erscheint. Es ist aber, wenn einmal das Unwahrscheinliche eintritt, nichts H枚heres dabei, keinerlei Wunder oder Derartiges, wie es der Laie so gerne haben m枚chte. Indem wir vom Wahrscheinlichen sprechen, ist ja das Unwahrscheinliche immer schon inbegriffen und zwar als Grenzfall des M枚glichen, und wenn es einmal eintritt, das Unwahrscheinliche, so besteht f眉r unsereinen keinerlei Grund zur Verwunderung, zur Ersch眉tterung, zur Mystifikation.”
― Max Frisch, Homo Faber

“Ist die Seele auf Gott gestimmt, so wird jedes Tun zu Musik.”
― Hazrat Inayat Khan, Gayan - Vadan - Nirtan: die Essenz der Sufi-Botschaft von Hazrat Inayat Khan

“Der K枚rper ruht, der Geist ist still, das Herz in Frieden. Diese Erfahrung kann Nirwana genannt werden, das Ideal der Denker und der meditativen Seelen. Das ist es, was sie erreichen wollen, denn darin liegt alles. In diesem Zustand wird jede Person f眉r einige Zeit ein Tropfen, der in den eigenen Ursprung assimiliert oder abgetaucht ist. Und f眉r einen Moment abgetaucht zu sein bedeutet, dass alles, was zum Ursprung geh枚rt, von diesem Tropfen angezogen wird, denn der Ursprung ist die Essenz von allem. Der Tropfen hat alles, was er im Leben besitzt, aus diesem Ursprung erhalten. Er wurde nun neu aufgeladen und wieder erleuchtet. (S. 156)”
― Hazrat Inayat Khan, Heilung aus der Tiefe der Seele: Mystik und geistige Heilung

“Das Herz tr盲gt die 盲u脽ere Welt in sich. Ein hindustanischer Dichter beschreibt dies wunderbar: 鈥濴and und Meer sind nicht zu gro脽 f眉r das menschliche Herz, sie zu fassen.鈥� Mit anderen Worten: Das menschliche Herz ist gr枚脽er als das Universum. Und wenn es tausend Universen g盲be, das menschliche Herz k枚nnte ihnen Unterkunft bieten. Doch die Menschen, die sich, beeindruckt von den 盲u脽eren Begrenzungen, ihres inneren Wesens nicht bewusst sind, bleiben unter der Wirkung ihrer Schw盲che, Begrenztheit und Kleinheit. Und dies h盲lt sie davon ab, diese gro脽e Kraft zu nutzen, die sie in sich entdecken k枚nnen, dieses gro脽e Licht, mit dem sie das Leben klarer erkennen k枚nnen. Und das alles nur, weil sie sich selbst nicht wirklich kennen. (S. 163)”
― Hazrat Inayat Khan, Heilung aus der Tiefe der Seele: Mystik und geistige Heilung

“Der persische Dichter Saadi ein gro脽er Lebensk眉nstler, sagte: 鈥濿elchen Wert hat die Vernunft, wenn sie mich nicht rettet, bevor ich etwas sage!鈥� Das zeigt uns, dass wir Fehler machen k枚nnen, wenn wir keine Kontrolle 眉ber unsere Worte haben, wie weise wir auch sein m枚gen. F眉r diese Wahrheit k枚nnen wir leicht Beispiele finden; diejenigen, die viel reden, haben weniger Macht als jene, die wenig sprechen. Denn geschw盲tzige Menschen sind nicht f盲hig, eine Idee in tausend Worten auszudr眉cken, die Meister der Stille in nur einem Wort vermitteln k枚nnen. Alle k枚nnen sprechen, aber nicht alle Worte haben dieselbe Kraft. 脺berdies sagen Worte viel weniger, als Stille auszudr眉cken vermag. Die Basis eines harmonischen Lebens ist Stille.

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Die Essenz der Religion ist Verst盲ndnis. Und diese Religion k枚nnen wir nicht leben, ohne Macht 眉ber unsere Worte zu haben, ohne die Macht der Stille zu realisieren. Es gibt so viele Gelegenheiten, bei denen wir bereuen, unsere Freunde verletzt zu haben, und die wir h盲tten vermeiden k枚nnen, wenn wir unsere Sprache unter Kontrolle gehabt h盲tten. Schweigen ist das Schild der Unwissenden und der Schutz der Weisen. Denn die Unwissenden zeigen ihre Unwissenheit nicht, wenn sie schweigen, und die Weisen werfen keine Perlen vor die S盲ue, wenn sie den Wert der Stille kennen. Was gibt uns Macht 眉ber die Worte? Was erzeugt die Kraft, die durch Stille erlangt werden kann? Die Antwort ist: Es ist die Willenskraft, die uns Macht 眉ber unsere Worte verleiht; es ist Ruhe, die uns die Kraft der Stille verleiht. Ruhelosigkeit l盲sst uns zu viel reden. Je mehr Worte wir brauchen, um eine Idee auszudr眉cken, umso kraftloser wird sie. Wie schade, dass die Menschen so oft daran denken, ihr Geld zu sparen, und nie daran denken, Worte zu sparen. Das ist, als w眉rde man Kieselsteine aufheben und die Perlen wegwerfen. Ein indischer Dichter sagt: 鈥濸erlenmuschel, was gibt dir deinen wertvollen Inhalt?鈥� - 鈥濪ie Stille, meine Lippen waren jahrelang geschlossen.鈥� zun盲chst bedeutet Stille, mit sich selbst zu k盲mpfen, einen Impuls zu kontrollieren, aber dann wird genau das zu einer Macht. (S. 210 - 211)”
― Hazrat Inayat Khan, Heilung aus der Tiefe der Seele: Mystik und geistige Heilung

“Wo wird das Wort Gottes geh枚rt? In der Stille. Alle Seherinnen, Heiligen, Weisen, Propheten und Meisterinnen haben diese Stimme, die aus dem Inneren kommt, geh枚rt, in dem sie still geworden sind. Damit meine ich nicht, dass diese innere Stimme zu uns spricht, weil wir still geworden sind; ich meine, dass wir das Wort, das st盲ndig in unserem Inneren erklingt, h枚ren k枚nnen, wenn wir still geworden sind. Wenn der Geist still geworden ist, kommunizieren wir immer noch mit allen, denen wir begegnen. Wir brauchen nicht mehr viele Worte: wenn sich die Blicke treffen, verstehen wir. Zwei Menschen k枚nnen ihr ganzes Leben lang miteinander sprechen und diskutieren und sich doch niemals gegenseitig verstehen. Zwei andere mit stillem Geist schauen einander an und im selben Augenblick entsteht zwischen ihnen eine Kommunikation. Woher kommen die Unterschiede zwischen den Menschen? Von innen, aus ihren Aktivit盲ten. Und woher kommt Einvernehmen? Aus der Stille des Geistes. L盲rm behindert uns dabei, etwas aus der Ferne zu h枚ren ; aufgew眉hltes Wasser in einem Becken verhindert, dass wir unser Spiegelbild im Wasser sehen k枚nnen. Nur wenn wir innerlich ruhig sind, k枚nnen wir die Stimme h枚ren, die st盲ndig zu den Herzen aller Menschen spricht. Wir suchen F眉hrung, wir alle suchen nach Wahrheit; wir suchen das Mysterium. Das Mysterium ist in uns selbst; die F眉hrung ist in unserer eigenen Seele. (S. 206-207)”
― Hazrat Inayat Khan, Heilung aus der Tiefe der Seele: Mystik und geistige Heilung

“Es bedarf eines gewissen spirituell fortgeschrittenen Zustands, damit wir glauben k枚nnen, dass es so etwas wie Offenbarung gibt. Das Leben offenbart sich, die Natur offenbart sich, und so offenbart sich auch Gott: deshalb wird Gott in Persien 鈥濳huda鈥� genannt, was Selbstoffenbarung hei脽t. Alles Wissen, alle Kunst und alle Kultur, die die Menschen kennen, kamen und kommen als Offenbarung. Anders gesagt: Wir lernen nicht nur durch studieren, sondern beziehen unser Wissen auch von der Menschheit. Ein Kind erbt nicht nur die Eigenschaften seiner Eltern oder Ahnen, sondern auch die Qualit盲ten seiner Nation und seiner Ethnie, sodass wir sagen k枚nnen, es erbt die Eigenschaften der ganzen Menschheit. Wenn wir diese Schatzkammer des Wissens hinter dem sie verbergenden Schleier wirklich begreifen k枚nnten, w眉rden wir erkennen, dass wir ein Recht auf dieses Erbe haben. Das gibt uns einen Schl眉ssel, den Schl眉ssel zum Verst盲ndnis des Geheimnisses des Lebens: dass das Wissen nicht nur von au脽en, sondern auch von innen her erlangt wird. So k枚nnen wir Wissen, das wir durch das 盲u脽ere Leben gewinnen, Erlerntes nennen; das Wissen, das wir aus dem Inneren herbeiziehen aber k枚nnen wir Offenbarung nennen.

Offenbarung kommt von innen. Sie l盲sst das Herz sich selbst offenbaren; sie ist wie eine Neugeburt der Seele. Wenn wir dieses Stadium erreicht haben, werden alle Dinge und alle Wesen lebendig: Die Felsen, die B盲ume, die Luft, der Himmel, die Sterne 鈥� sie alle leben. Wir k枚nnen nun mit allen Dingen und Wesen kommunizieren. Wohin auch immer unser Blick auf Dinge in der Natur oder auf Pers枚nlichkeiten f盲llt: Wir lesen darin deren Geschichte und erkennen ihre Zukunft. Wir beginnen mit den Seelen der Menschen, denen wir begegnen, zu kommunizieren, noch bevor wir ein Wort mit ihnen gesprochen haben. Ohne dass wir noch irgendeine Frage gestellt haben, beginnt die Seele schon, ihre eigene Geschichte zu erz盲hlen. Jeder Mensch und jedes Objekt steht vor uns wie ein offenes Buch. Dann h枚rt dieses st盲ndige 鈥濿arum鈥� auf, das wir so oft in Menschen finden. Das 鈥濿arum鈥� existiert nicht l盲nger, weil wir die Antwort auf alle Fragen in uns selbst finden. Trotz all der Gelehrtheit der Welt, die wir beigebracht bekommen, wird n盲mlich dieses andauernde 鈥濿arum鈥� bleiben, solange diese Antwort nicht er枚ffnet wurde.

Und wieder k枚nnen wir fragen, wie wir zu solchen Offenbarungen kommen. Die Antwort ist, dass es nichts im ganzen Universum gibt, das nicht im Menschen gefunden werden kann, wenn wir uns nur darum bem眉hen, es zu entdecken. Aber wenn wir sie nicht selbst herausfinden, kann niemand sie uns geben, denn Wahrheit wird nicht gelernt, Wahrheit wird entdeckt. In diesem Glauben begaben sich die Weisen des Ostens in die Einsamkeit und sa脽en in Meditation, um der Offenbarung die Gelegenheit zu geben, aufzusteigen. Zweifellos gibt es beim derzeitigen Lebensstil f眉r uns kaum Zeit, in die Einsamkeit zu gehen. Aber das hei脽t nicht, dass wir weiterhin unwissend 眉ber das bleiben sollten, was das Beste in uns ist, denn alle anderen Sch盲tze der Erde sind nichts im Vergleich zu der unermesslichen Gl眉ckseligkeit der Offenbarung; sie k枚nnen nicht einmal damit verglichen werden. Offenbarung ist wie Aladdins Zauberlampe; wenn wir sie erst einmal entdeckt haben, wirft sie ihr Licht nach links und rechts und alle Dinge werden klar. (S. 213 ff.)”
― Hazrat Inayat Khan, Heilung aus der Tiefe der Seele: Mystik und geistige Heilung

“Das Herz ist das Teleskop der Seele und die Augen sind das Teleskop des Herzens. So wie es die Augen sind, die sehen, wenn wir durch Brillengl盲ser schauen, und nicht die Brillengl盲ser, so sieht auch die Seele, wenn wir durch unser Herz und durch die Augen schauen. Die Augen haben nicht die Macht zu sehen; die Augen haben nur die Macht, der Seele beim Sehen zu helfen. Sobald die Seele scheidet, k枚nnen die Augen nicht mehr sehen. So ist das Herz selbst ein Teleskop, das uns hilft, alles wahrzunehmen und zu begreifen, was wir erstreben. Und doch erkennt nicht das Herz, sondern die Seele. (S. 216)”
― Hazrat Inayat Khan, Heilung aus der Tiefe der Seele: Mystik und geistige Heilung

“Es sind nicht nur Geschichten, wenn wir h枚ren, dass Heilige mit den B盲umen und Pflanzen in der Wildnis sprachen, dass sich eine Stimme aus dem Meer erhob und der Heilige sie h枚rte, dass Meister mit der Sonne, dem Mond und den Sternen sprachen. Denn je tiefer wir ins Leben eintauchen, desto st盲rker sind wir davon 眉berzeugt, dass alles lebt, ob nun Wesen oder Objekte, ob Kunst oder Natur; was auch immer wir sehen, was immer wir durch unsere Sinne wahrnehmen, was wir ber眉hren k枚nnen, alles, was uns verst盲ndlich ist. Vielleicht wird es von niemand anderem gesehen oder erkannt, doch alles ist miteinander verbunden und kommuniziert. Wenn wir einmal anfangen, mit der Natur und mit der Kunst zu kommunizieren, haben wir den Beweis daf眉r, denn dann f盲ngt alles an zu sprechen. Wie der gro脽e persische Dichter Saadi sagte: 鈥濿enn das Herz erst einmal offen ist und gelernt hat zu lesen, wird jedes Blatt auf einem Baum eine Seite im Buch des Lebens.鈥� (S. 231)”
― Hazrat Inayat Khan, Heilung aus der Tiefe der Seele: Mystik und geistige Heilung

“Diejenigen, die Offenbarungen empfangen haben, gaben uns heilige B眉cher wie die Bibel, den Qur鈥榓n, die Bhagavad Gita; Hunderte und Tausende Jahre sind vergangen und ihre heiligen Lehren blieben bis heute lebendig. Und doch m眉ssen wir wissen, dass das, was diese Schriften uns in Form von Predigten und Lehren geben, eine Interpretation der lebendigen Weisheit ist, die nicht vollst盲ndig in Worten ausgedr眉ckt werden kann. Wir k枚nnen dieses lebendige Wissen nur kennenlernen, wenn wir es selbst erleben, indem wir unser Herz 枚ffnen. Dann ist der Zweck des Lebens erf眉llt. (S. 232)”
― Hazrat Inayat Khan, Heilung aus der Tiefe der Seele: Mystik und geistige Heilung

“Bewusstsein ist Intelligenz; Intelligenz ist die Seele; die Seele ist der Geist, das innere Wesen, und der Geist ist Gott. Bewusstsein ist also das g枚ttliche Element, der g枚ttliche Teil in uns. Durch unser Bewusstsein werden wir klein oder gro脽, steigen auf oder st眉rzen ab, werden eng oder weit. In der griechischen Mythologie und auch anderswo finden wir die Fl眉gel des Adlers als Symbol f眉r Bewusstsein. Sind die Fl眉gel ge枚ffnet, so symbolisiert das die Erweiterung des Bewusstseins, wir k枚nnten es auch die Entfaltung der Seele nennen. Welchen Weg wir auch einschlagen, um auf der spirituellen Reise voranzuschreiten, ob Religion, Okkultismus, Philosophie oder Mystik, es geht immer um die Erweiterung des Bewusstseins. (S. 233)”
― Hazrat Inayat Khan, Heilung aus der Tiefe der Seele: Mystik und geistige Heilung